Pressemitteilung: AugenBlicke e.V. erhält Yagmur Erinnerungspreis 2017

3. Gedenkveranstaltung für Yagmur mit Verleihung des Yagmur-Erinnerungspreises „Zivilcourage im Kinderschutz“ und Podiumsdiskussion zum Thema „Wie können wir Kinder nach einer Kindeswohlgefährdung besser schützen?“       

Der Tod der dreijährigen Yagmur im Jahr 2013 hat die Hamburger so schockiert, dass viele Menschen den Kinderschutz in der Stadt verbessern wollen und sich der Yagmur Gedächtnisstiftung anschließen. Der 18. Dezember, Yagmurs Todestag, ist also zugleich Gedenktag und Tag der Mahnung für die Stärkung von Kinderrechten.

Schon die Tatsache, dass 18 Mitveranstalter den 3. Gedenktag für Yagmur gemeinsam tragen, zeigt den Willen, im Kinderschutz voranzukommen. Und das ist dringend nötig, denn seit Yagmurs Tod sind zwei weitere Kinder, Tayler (2015) und Ayesha (2017), unter der Aufsicht der Behörden an häuslicher Gewalt gestorben. „Das können wir nicht akzeptieren“, sagt Michael Lezius, Vorsitzender der Yagmur Gedächtnisstiftung, und fordert mehr Sicherheit für Kinder.

Lezius leistet einen Beitrag dazu, dass Kinder bei Vernachlässigung und körperlicher oder seelischer Misshandlung gesehen werden. Er setzt sich mit seiner Stiftung dafür ein, dass Jugendhilfe, Gerichte, Politik und nicht zuletzt die Zivilgesellschaft tätig werden. „Diesen Kindern muss bei Gefahr sofort geholfen werden“, sagt Lezius „ehe noch Schlimmeres geschieht.“ Er postuliert eine „Kultur der Achtsamkeit und des Handelns“ gegenüber Kindern.

Bei der Veranstaltung im Rathaus spricht die Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration Dr. Melanie Leonhard (SPD) ein Grußwort. Sie geht darin auf die aktuelle Lage in Hamburg ein, zeigt Probleme und Lösungsansätze auf. Auch die von der Stadt geplanten Initiativen in der Jugendhilfe werden Thema sein.“ Für den Hamburger Senat hat der Schutz von Kindern oberste Priorität. Deshalb setzen wir uns für  eine stetige Weiterentwicklung des Kinderschutzes ein. Dies kann nur gelingen, wenn die unterschiedlichen Institutionen wie Jugendhilfe, Schule, Gesundheit und Polizei eng vernetzt zusammenarbeiten und das Wohl des Kindes stets in den Mittelpunkt stellen.“ (Dr. Melanie Leonhard)

Auf dem Podium diskutieren zum Thema „Wie können wir Kinder nach einer Kindeswohlgefährdung besser schützen?“ Jonny Jacob (25), Pflegekind, Prof. Dr. Gerhard Suess, Entwicklungspsychologe, HAW Hamburg, Gina Graichen, Landeskriminalamt Berlin, Viola Laux, BASFI, und Prof. Dr. Ludwig Salgo, Jurist und Mitglied der „Enquete-Kommission Kinderschutz“ in Hamburg. Moderator ist Heinz-Jürgen Ertmer, Jugendamtsleiter und Coach in Herten, NRW.

Mit dem-Yagmur Erinnerungspreis „Zivilcourage im Kinderschutz“ werden jetzt zum zweiten Mal Menschen und Institutionen ausgezeichnet, die sich beispielhaft für den Kinderschutz einsetzen. Den diesjährigen Preis erhält „AugenBlicke e.V.“ Hamburg für die hervorragende Arbeit mit „belasteten Familien“. Helge Adolphsen, Hauptpastor em. St. Michaelis, hält die Laudatio.

Am 18.12. veröffentlicht die Yagmur Gedächtnisstiftung zudem den 90-seitigen Sachstandsbericht 2017 zur Kinderschutzpraxis des Hamburger Senats.

Kontakt:

Michael Lezius
lezius@yagmur-stiftung.hamburg

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