Michael Lezius, Jahrgang 1942, hat zwei leibliche Kinder (geb. 1971, 1974) und zwei Pflegekinder (geb. 1980, 1984) groß gezogen. Seit er 1986 den ersten Tag des Kindeswohls in Kassel durchgeführt hat, engagiert er sich für den Kinderschutz. 1992 gründete er mit Dr. Ulrich Stiebel die Stiftung zum Wohl des Pflegekindes.
Seit 2014 hat er den Fall des in Hamburg zu Tode gekommenen Pflegekindes Yagmur intensiv verfolgt. Sowohl in den Sitzungen des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses der Hamburgischen Bürgerschaft als auch des Strafprozesses gegen die leiblichen Eltern vor dem Landgericht Hamburg wurde ihm immer wieder die Inkompetenz vieler Beteiligter vor Augen geführt. Ihn bedrückten auch die unerträglich unzulänglichen Rahmenbedingungen für die Kinder unter öffentlicher Aufsicht. Fast alle Zeugen haben laut eigener Aussage alles richtig gemacht – nur das Kind war tot. Fassungslos musste Michael Lezius erfahren, dass Yagmurs Tod hätte verhindert werden können.
Um Kinder in Zukunft besser vor drohender Gewalt und Vernachlässigung zu schützen, hat er im März 2016 die Yagmur Gedächtnisstiftung gegründet, die seither jährlich den Zivilcourage-Preis im Kinderschutz vergibt.
Beruflich wirkte der Diplomkaufmann und Wirtschaftspädagoge von 1971 bis 2007 als Geschäftsführer und später als geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Partnerschaft in der Wirtschaft e.V. (AGP) und leitete zugleich als geschäftsführendes Präsidiumsmitglied die Stiftung Sozialer Wandel in der unternehmerischen Wirtschaft. Beide Organisationen widmen sich den Themen Mitarbeiterbeteiligung, Kapitalbeteiligung der Arbeitnehmer und Unternehmenskultur.