Yagmur Gedächtnisstiftung vergibt Kinderschutz-Preis an Arbeitskreis Dulsberg

Petra Daszkowski und Jürgen Fiedler vom Arbeitskreis Dulsberg nahmen stellvertretend den Yagmur-Erinnerungspreis 2016 entgegen, den Michael Lezius (links) gestiftet hat. Foto: Nilay Pavlovic
Petra Daszkowski und Jürgen Fiedler vom Arbeitskreis Dulsberg nahmen stellvertretend den Yagmur-Erinnerungspreis 2016 entgegen, den Michael Lezius (links) gestiftet hat. Foto: Nilay Pavlovic

Die Yagmur Gedächtnisstiftung hat am 18. Dezember 2016 im Rahmen einer Gedenkveranstaltung mit rund 100 Gästen im Hamburger Rathaus an den Tod der kleinen Yagmur erinnert. In seiner Begrüßungsrede beschrieb Stifter Michael Lezius, wie das Schicksal des Mädchens, das vor drei Jahren nach schwerer Misshandlung durch die leiblichen Eltern verstorben war, ihn zum Handeln bewogen hat. Seit März 2016 setzt sich die von ihm gegründete Yagmur-Stiftung für mehr Kinderschutz in Hamburg ein.

Dazu gehört auch der Preis „Zivilcourage im Kinderschutz“, der nun zum ersten Mal vergeben wurde. In diesem Jahr bekam der Arbeitskreis Dulsberg diese mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Plakatkampagne zum Kinderschutz.

Preis für Plakatkampagne zum Kinderschutz

Jürgen Fiedler und Petra Daszkowski nahmen den Preis stellvertretend für die im Arbeitskreis Dulsberg vertretenen Personen und Organisationen entgegen. Hauptpastor em. Helge Adolphsen würdigte als Vorsitzender der Stiftungsjury die Plakataktion in einer Laudatio: „Diese Stadtteilkampagne zum Schutz von Kindern dient der Bewusstseinsschärfung und Bewusstseinsveränderung. Sie ist kommunikativ geplant, wird kommunikativ gesteuert, ist pädagogisch, psychologisch professionell gemacht. Sie zielt auf „normale“ Menschen und auf die Übergriffigkeiten, die in den besten Familien vorkommen. Die intendierte persönliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Gewaltpotential, das in jedem steckt, wird so angeregt. Die Basis für die Kampagne zielt auf Prävention. Das und die hoch professionelle und umfassende Kommunikation und Implantierung des Themas in einen Stadtteil ist preiswürdig.“

„Schwachstellen im Kinderschutz aufdecken“

André Trepoll, Fraktionsführer der CDU in der Hamburger Bürgerschaft, leitete den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Fall Yagmur. Auch er ist Mitglied der Stiftungsjury, die den diesjährigen Preisträger ausgewählt hat. In seinem Grußwort hob er hervor, wie wichtig die Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderschutz ist: „Es geht darum, Schwachstellen in der Kinderschutzarbeit aufzudecken, unser Jugendhilfesystem zu verbessern und eine dauerhafte Sensibilisierung für den Kinderschutz in Hamburg sicherzustellen.“ Zuvor hatte Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek vom Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) aus seiner Sicht Stellung genommen zur aktuellen Kinderschutzpraxis.

Sachstandsbericht vorgestellt

Bei der Gedenkveranstaltung, die von der Hamburger Journalistin Stephanie Nannen moderiert wurde, stellte die Yagmur-Stiftung auch ihren in Auftrag gegebenen Sachstandsbericht zum Kinderschutz vor. Margot Reinig vom Kuratorium und Prof. Dr. Ludwig Salgo von der Stiftungsjury formulierten daraus Schlussfolgerungen und Forderungen an Politik und Behörden, um den Kinderschutz zu verbessern und Fälle wie den von Yagmur und anderen Kindern in Zukunft zu verhindern.

 

Lesen Sie hier die Pressemitteilung der Yagmur Gedächtnisstiftung vom 18.12.2016 zur 2. Gedenkveranstaltung für Yagmur und Verleihung des Yagmur Erinnerungspreises im Hamburger Rathaus.

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